1873 veröffentlichte Dr. Schüßler erste Artikel in der „Allg. Homöopatischen Zeitung“. Er war überzeugt, dass mit seiner Heilmethode – er nannte sie „abgekürzte Therapie“ – die inzwischen unübersichtliche Anzahl homöopathischer Pharmazie überflüssig werde. 1874 veröffentlichte Dr. Schüßler seine „Abgekürzte Therapie“ als Buch. Er bezeichnete seine Heilweise als „Biochemie“, da es sich um die lebendige (Bio-) Unterstützung der chemischen Vorgänge im menschlichen Organismus handelt.
In seiner „Anleitung zur biochemischen Behandlung von Krankheiten“ erläutert Dr. Schüßler, dass in seinem biochemischen Heilverfahren elf Mittel in Anwendung kommen, die den im Blute und in den Geweben des menschlichen Organismus enthaltenen unorganischen Stoffen homogen (d. h. gleichartig) sind.
Schon zu seinen Lebzeiten wurden seine Schriften in mehrere Sprachen übersetzt und veröffentlicht. Die Übersetzungen fanden allerdings nicht immer Schüßlers Zustimmung.
Schüßler-Salze sind inzwischen in vielen Ländern bis nach Indien, Australien bekannt. Dies ist insbesondere den Biochemischen Gesundheitsvereinen zu verdanken.
Dazu schrieb Hans-Heinrich Jörgensen (1933-2014)
Früherer Vorsitzender und später Ehrenvorsitzender des Biochemischen Gesundheitsvereins Oldenburg e.V.:
Bis zu seinem Tode 1898 hat Schüßler seine Erstschrift immer wieder überarbeitet, erweitert und verbessert. Dabei ist erkennbar, dass er sehr aufmerksam die Fortschritte der Medizin seiner Zeit verfolgt und in seine Lehre eingebaut hat. Wie ein Vermächtnis mutet es an, wenn er in seinem Schlusswort zur 22. Auflage schreibt, „Wenn Ärzte, die auf dem Gebiet der physiologischen Chemie sich gründliche Kenntnisse erworben haben, mir beim Aufbau meines Werkes behilflich sein wollen, so würden ihre Beiträge mir sehr willkommen sein.“
Wir sollten bemüht sein, auch heute so zu verfahren, wie er selbst es tat: Im Zusammenspiel mit der modernen Medizin die Wirksamkeit und den Wirkmechanismus der biochemischen Salze zu erforschen und anzuwenden.