Leben und Wirken

Dr. Schüßler – Leben und Wirken

1821 im heutigen Bad Zwischenahn geboren und in recht ärmlichen Verhältnissen in Oldenburg aufgewachsen, blieb Wilhelm Heinrich Schüßler als das vierte von sechs Kindern eine höhere Schulbildung zunächst versagt. 

Über die Zeiten vor seinem Studium wissen wir leider nicht viel. Um seinen Lebensunterhalt verdienen zu können, lernte er im Eigenstudium sechs Sprachen, u. a. Latein, Griechisch, Englisch und Französisch. So arbeitete er zunächst als Sprachlehrer. Sein Bruder Ernst und ein Onkel aus Ovelgönne haben ihn später unterstützt, Medizin zu studieren. Er begann 1853 sein Studium in Paris, später studierte er zwei Semester in Berlin. 1855 promovierte er in Gießen. Anschließend hat er sich noch drei Semester in Prag der Homöopathie gewidmet. 

Seine Niederlassung in Oldenburg gestaltete sich anfangs schwierig. Die Behörden erkannten sein Abitur nicht an: am Alten Gymnasium holte er zunächst seine Abiturprüfung nach. Schüßler erhielt seine Zulassung zum Beruf 1858 und arbeitete als Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer. Er wohnte und praktizierte viele Jahre in der Kurwickstraße 23 (später Gaststätte Steffmann), bevor er sich im Jahre 1875 in der Peterstraße 6 (später Peterstraße 26) ein Haus bauen ließ, in dem er auch praktizierte. 

Sein Schwerpunkt lag in der Homöopathie. Mit einigen Artikeln in Fachzeitschriften machte er seinen Namen bekannt. Obwohl er in langjähriger Praxis viele gute Erfolge mit der Homöopathie verzeichnen konnte, wurde es 1870 still um ihn. Heute würde man sagen, er befand sich in einer Sinnkrise. Seine Kritik an der homöopathischen Heilweise ließ ihn auf die Suche gehen nach einem ganz eigenen Heilsystem.

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